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EURASIEN HISTORISCH
Von Hans Wagner | 13.07.2016
Die Kelten haben niemals ein Reich besessen, aber ihre Kultur ist bis zum heutigen Tag in ganz Mitteleuropa gegenwärtig. Zur Zeit ihrer weitesten Verbreitung erstreckte sich ihr Siedlungsgebiet von Spanien bis in die Türkei und von Italien bis Skandinavien und auf die britischen Inseln.
Keltischer Sonnenwagen aus dem Landesmuseum Graz
Zu den Kelten zählt man über 400 einzelne Stämme. Manche sind bis heute namentlich bekannt. So die Belger (Belgien), die Boier, die Bologna den Namen gaben und in den Böhmen fortleben, die Hevetier, die noch immer im amtlichen Namen Helvetica für die Schweiz präsent sind. Gallier ist ein Sammelname, mit dem der römische Kaiser und Feldherr Gajus Julius Caesar alle Stämme der im heutigen Frankreich lebenden Kelten bezeichnete. Mit der Niederlage ihres letzten großen Königs in Gallien, des tragischen Vercingetorix im Kampf mit Caesar, ging auch die Blütezeit der keltischen Kultur zu Ende. Ein Gallier jedoch macht unter dem Namen Asterix seit über 40 Jahren als Comic-Figur Literaturgeschichte und ist wohl unsterblich geworden.
Die Kelten sind das „erste, namentlich bekannte Volk Mitteleuropas“ und das „älteste Volk nördlich der Alpen, dessen Name bekannt geblieben ist“, schreibt der Germanist und Lehrbeauftragte an der Universität Bonn, Arnulf Krause. Sein Buch über „Die Welt der Kelten“ trägt den Untertitel „Geschichte und Mythos eines rätselhaften Volkes“.
Das Attribut „rätselhaft“ kommt in vielen Darstellungen über die Kelten vor. Man nennt sie „ein Volk aus dem Dunkel“. Gemeint ist, dass die Forschung lange Zeit über dessen Herkunft wenig Verläßliches sagen konnte. Inzwischen gilt als sicher, dass die Kelten nicht aus den Weiten Asiens nach Westen gewandert sind, wie lange Zeit angenommen. Die Wurzeln der Kelten verlieren sich nach Krause „nicht in fernen Ländern, sondern in den schriftlosen Tiefen der europäischen Vorgeschichte.“ Bei der großen Einwanderung aus den östlichen Steppengebieten um das um 2000 v. Chr. habe es sich um die sogenannten Streitaxtleute gehandelt, die als erste Indogermanen nach Europa gekommen seien. Indogermanen, die in vielen Gebieten, in die sie einwanderten, auf die „Großsteingräberleute“ getroffen seien. Diese hätten zum Beispiel das schottische Kultgelände von Stonehenge und die Menhire in der Bretagne errichtet – und nicht die Kelten, denen man sie eine Weile zuschrieb. Die zugewanderten Streitaxtleute haben sich laut Krause schließlich mit den Alteingesessenen gemischt. Beide Gruppen zusammen hätten von nun an „das Geschick des Kontinents“ geprägt, gemeinsam die Bronzezeitkultur entwickelt. Und ohne, „dass man an ihrem Ende schon von den Kelten sprechen kann, bildeten sich zu jener Zeit deren Grundlagen heraus.“ Die „unmittelbaren Wurzeln der keltischen Kultur“ jedoch könne man erst um 800 v. Chr. feststellen. Das „Macht- und Einflußgebiet“ keltischer Fürsten lasse sich dann um das 6. Jh. v. Chr. ziemlich klar bestimmen. Anhand von Beigaben in keltischen Hügelgräbern sei man der Auffassung, dass es sich „vom östlichen Frankreich nach Südwestdeutschland und in die Nordschweiz“ erstreckte. „Dieses Gebiet gilt mittlerweile als Ausgangsregion der eigentlichen keltischen Kultur – die damit ihre Heimat nicht in fernen Ländern, sondern im Herzen Europas gehabt hätte.“
Berühmter Kelte: Asterix
Der weltweit berühmteste Kelte ist der Gallier Asterix. Er leistet mit seinen Freunden der römischen Besatzungsmacht bis heute Widerstand. Nämlich in der französischen Comic-Serie, die seit den sechziger Jahren weltweit Millionen Leser begeistert.
Soeben ist nach langer Pause ein neuer Comic-Band erschienen. Der 33. Er geht mit 8 Millionen Exemplaren zeitgleich in 27 Staaten am 14.Oktober 2005 an den Start.
Erfinder von Asterix dem Gallier sind der Zeichner Albert Uderzo und der Texter René Goscinny. Sie wollten mit ihren Figuren ein Gegengewicht gegen die US-Comics wie Micky Mouse und Superman schaffen.
Unentwegt kämpft ein kleiner Haufen gallischer Krieger gegen tausendfache römische Übermacht. Im Comic gelingt dies, weil der Druide Miraculix einen Zaubertrank erfunden hat, der übernatürliche Kräfte verleiht und die gallischen Krieger unbesiegbar macht.
Mitten in Europa also lag ihre Urheimat. Und dennoch erscheinen die Überreste ihrer Kultur den heutigen Europäern „rätselhaft und fremdartig“ – schreibt Krause. Vielleicht deshalb, weil sie niemals in einem gemeinsamen Staatsgebiet ansässig waren, weil sie selbst keinerlei Urkunden und Darstellungen über sich hinterlassen haben, sondern weil alles, was über sie geschrieben wurde, von antiken Beobachtern aus Rom und Griechenland stammt. Diese „Zeitzeugen“ haben nicht selten skurrile Geschichten in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen gerückt. Oft kommen die Kelten darin als Karikaturen vor, als Barbaren, die den antiken Hochkulturen nicht das Wasser reichen konnten.
Wer waren diese Kelten? - Es sei eine „große Vereinfachung“, sie als ein Volk zu bezeichnen, stellt Krause fest. „Denn niemals existierte so etwas wie eine nationale oder ethnische Identität aller Kelten, die zudem zu keinem Zeitpunkt ein gemeinsames Reich gründeten. Ihre politische und gesellschaftliche Grundgröße blieb stets der Stamm – und davon gab es Aberhunderte.“
Woher stammen die Kenntnisse, die wir von ihrer Kultur haben? - „Die Kelten haben vor mehr als 2000 Jahren von Spanien bis in die Türkei Spuren hinterlassen: Grabhügel mit prächtigen Beigaben, Reste von Siedlungen mit einst mächtigem Mauerwerk und Opferplätze, die auf bizarre Bräuche schließen lassen“, führt Krause aus.
Von ihren Nachbarn auf dem eurasischen Kontinent wurden sie als barbarische und gefürchtete Feinde geschildert, unmenschlich – besessen von einer geradezu fanatischen Jagd nach gegnerischen Köpfen – sie suche „in der Geschichte ihresgleichen“. Krause hat diese Schilderungen zusammenfassend so wiedergegeben: „Die Kelten – fern im Norden, jenseits der Gebirge und Wälder hausten sie, karg waren ihre Hütten und ihr ganzes Leben, nackt und kampfwütig traten sie dem Feind entgegen. Todesfurcht kannten weder ihre Männer noch Frauen. Kopfjäger waren sie, und die Krieger suchten untereinander ihre sexuelle Lust zu befriedigen, doch Kindern glichen sie in der Gier nach Essen und Trinken, in der hemmungslosen Prahlerei.Den Griechen und Römern galten sie als höchster Ausbund des Unzivilisierten, als die Barbaren schlechthin. In dieser Rolle schildern die antiken Gelehrten aus Rom und Athen die Kelten in ihren Werken, denen die erwähnten Eigenarten entnommen sind. Seither mußten sie mit einer Fülle von Klischees und Vorurteilen leben, was sie selbst herzlich wenig kümmerte.“ Ohne den Griechen Hekataios von Milet (6. Jh. v. Chr.) und seine Reiseberichte sowie den griechischen Geschichtsschreiber Herodot 100 Jahre vor ihm, wären die „Barbaren des Nordens“ ein „Volk ohne Namen“ geblieben, dessen ist Krause sich sicher.
Der stolze Keltenkönig Vercingetorix umrundet mit einem reichgeschmückten Pferd den siegreichen römischen Kaiser Gajus Julius Caesar, um anchließend seine Waffen auf den Boden zu werfen und sich zu ergeben. – Gemälde von Lionel Royer.
Gibt es eine mythische Darstellung über die Abstammung der Kelten, ähnlich der von Romulus und Remus bei den Römern? Caesar, der Eroberer Galliens berichtet, die Kelten
seien „stolz darauf“, dass sie von „Dis Pater“ abstammten, dem Gott der Unterwelt. Aber ein römischer Historiker namens Ammianus Marcellinus gab eine viel einfachere Erklärung: „Die Ureinwohner [...],hießen Kelten nach dem Namen eines beliebten Königs und nach dem seiner Mutter.“ Nach einer anderen Lesart wurden die Kelten zum erstenmal im 6. Jh. v. Chr. durch die Griechen erwähnt. Sie hätten ihnen den Namen „keltoi“ gegeben, was soviel wie „die Erhabenen“ und „die Tapferen“ bedeutet. Die Römer nannten sie später „celtae“ und „galli“.
Den Namen „Kelten“ sieht man heute als allgemeinen Oberbegriff an, „während als Gallier die keltischen Bewohner des heutigen Frankreichs benannt werden und die Galater für jene Stämme stehen, die nach einer langen Wanderung in Anatolien eine neue Heimat fanden“, schreibt Krause. Kelten besiedelten außerdem die britischen Inseln, wo vor allem im späteren Irland die Kultur bis auf den heutigen Tag keltisch geprägt ist. Eine Siedlungswelle breitete sich nach Spanien aus, wo man von den Keltiberern spricht. Die Landschaft Galicien in Nordwestspanien hat ihren Namen von den dort eingewanderten Galliern. Krause berichtet, dass die keltischen Schmiede und Kunsthandwerker ein solches Geschick gezeigt hätten, „dass ihre Produkte manche Arbeit der antiken Hochkulturen in den Schatten stellten. Die Kunst ihrer einmaligen Ornamentik zeichnet sie noch heute aus, wohingegen weniger bekannt ist, dass die Kelten die Fibel, die Gewandspange und Vorläuferin der Sicherheitsnadel, anstelle der Nadel populär machten.“
Damit taucht nun langsam ein anderes Bild der vermeintlichen Barbaren auf. Krause schildert, in welch intensiven Beziehungen bereits die Kelten des ursprünglichen Siedlungsgebietes in Ostfrankreich und Südwestdeutschland „mit Griechen und Etruskern, aber auch im Austausch mit dem asiatischen Steppen- und Reitervolk der Skythen standen (EM 01-04 DIE SKYTHEN). Von diesen haben sie den Gebrauch des Reitpferdes gelernt. „Diese und viele andere Einflüsse trafen bei den Kelten zusammen und verbanden sich mit deren Traditionen und Vorstellungen zu einer Zivilisation, wie es sie vorher nördlich der Alpen nicht gegeben hatte.“
Im 4. Jh. v. Chr. sollten die Völker des Mittelmeerraumes die Kelten näher kennenlernen und im wahrsten Sinne des Wortes hautnah mit ihnen in Berührung kommen. Keltische Stämme drangen nach Norditalien vor, besiegten die in der Toskana ansässigen Etrusker und besetzten deren Gebiete.
Am 18. Juli des Jahres 390 v. Chr. rückte eine keltische Armee gegen Rom vor. Das Heer der Verteidiger der Stadt erlitt an der Allia, einem Nebenfluß des Tibers, eine verheerende Niederlage. Dieser Tag ist laut Klaus Bringmann, Professor für Alte Geschichte an der Universität Frankfurt/Main „das früheste gesicherte Einzeldatum der römischen Geschichte.“ Es wurde mit den Waffen der Kelten geschrieben. (EM 11-04 DIE RÖMER).
Der Tag ging als „dies ater“, als „schwarzer Tag“ in die römischen Annalen ein. Die Kelten vom Stamm der gallischen Senonen, die schon einige Zeit im Norden Italiens gesiedelt hatten, plünderten unter ihrem Anführer Brennus die Stadt Rom. Nur der steil aufragende kapitolinische Hügel (das „Capitol“), auf dem seit Urzeiten ein Heiligtum des Himmelsgottes Jupiter verehrt wurde, konnte von den Verteidigern gehalten werden. Kurze Zeit später zogen die Gallier ab. Historiker vermuten, dass ihr Heer von Malaria befallen wurde. Allerdings verlangten sie ein stattliches Lösegeld. Es wurde wie üblich nach Gewicht bemessen und ausgewogen. Die Römer beschuldigten Brennus, falsche Gewichte zu benutzen. Daraufhin, so wird berichtet, habe der Gallier mit den Worten „vae victis“, zu deutsch „wehe den Besiegten“, auch noch sein Schwert in die Waagschale geworfen und es sich aufwiegen lassen.
Im Jahr 379 v. Chr. dringen keltische Verbände bis Sizilien vor. 324 v.Chr. erreichen keltische Gesandte Babylon und schließen mit Alexander dem Großen eine Art Nichtangriffspakt. Sie schwören: „Wir wollen Treue halten, oder aber der Himmel möge niederstürzen und uns zerschmettern, die Erde sich öffnen und uns verschlingen, das Meer sich erheben und uns ersäufen.“
Doch 282 v. Chr. konnten die Römer am Vadimonischen See einen großen Sieg über den im Etruskerland siedelnden Stamm der Boier erringen. Damit endeten zunächst die Keltenkriege für fast ein halbes Jahrhundert. Die Boier wanderten in den Donauraum, nach Niederösterreich (Waldviertel) und drangen bis nach Griechenland vor. In diesen Gebieten machten sie nun nicht weniger von sich reden als vorher im Römerreich. 281 war der Treueschwur gegenüber Alexander vergessen. Die Kelten besiegten unter ihrem Anführer Belgios ein makedonisches Heer und schlugen dessen König den Kopf ab.
„Im Jahr 279 v. Chr. stürmte ein Anführer, der wie der Eroberer Roms Brennus hieß, mit seinem Heer nach Griechenland hinein. Sein Ziel war das Hauptheiligtum Delphi südlich des Parnassgebirges, wo er – nicht ganz zu Unrecht – sagenhafte Schätze vermutete. Ob ihm deren Eroberung gelang, ist ungewiß.“ So schildert Arnulf Krause die Taten der Kelten auf griechischem Territorium. Allerdings sei der Kelteneinfall in das Herzland der antiken Kultur eine kurze Episode geblieben.
Keltische Stämme drangen auch nach Kleinasien vor: Tektosagen, Trokmer und Tolistoboier. Sie wurden schließlich vom Seleukidenherrscher Antiochos I. geschlagen und im Innern Anatoliens angesiedelt, in Galatien, wie die Griechen das Gebiet nannten. Die Kelten wurden schließlich mit dem Namen dieses Landstrichs verbunden und als Galater bezeichnet.
Nach vielen Siegen mußten keltische Stämme in der Folgezeit schwere Niederlagen hinnehmen. Um 230 v. Chr. besiegte König Attalos I. von Pergamon die Galater. 225 v. Chr. erlitten Kelten eine schwere Niederlage in der Schlacht von Telamon. 216 v. Chr. verbündeten sich alle oberitalienischen Kelten mit Hannibal dem Karthager, dem Todfeind Roms. Aber auch er und seine Bundesgenossen wurden schließlich von den Römern besiegt.
Im Jahr 215 v. Chr. siegte ein Keltenheer der Boier noch einmal über die Römer. 193 v. Chr. erlitten die Boier eine Niederlage durch das Heer Roms. Und in den Jahren 58 bis 51 v. Chr. schließlich eroberte Caesar ganz Gallien und unterwarf die dortigen keltischen Stämme.
Auf dem Glauberg bei Hochdorf (Baden-Württemberg) fand man diese lebensgroße keltische Sandsteinstatue.
In ihrer großen Zeit prägten die Kelten zwei bedeutende kulturelle Epochen. Eine war die sogenannte Hallstattzeit zwischen 800 und 450 v. Chr. Allgemein wird diese Zeit auch als Geburtsstätte der keltischen Kultur angesehen. Sie ist benannt nach dem österreichischen Hallstadt. Dort wurde schon ab 1000 v. Chr. der Salzabbau betrieben. Damit gelang die Konservierung von Nahrungsmitteln. Und dies war eine wichtige Voraussetzung für ihren Transport in entfernte Regionen und damit für den überregionalen Handel, der die Basis für die Erweiterung des keltischen Kulturraumes bildete.
Während der Hallstattzeit wurde in Mitteleuropa Eisen zum wichtigsten Metall. Die Kelten und ihre Schmiede erreichten darin eine hohe handwerkliche Fertigkeit. In dieser Zeit begannen die keltischen Stämme ihre Toten – insbesondere die Fürsten – in hölzernen Grabkammern beizusetzen, über die große Hügel aus Erde aufgehäuft wurden. (Hügelgräber). Die Hallstatt-Kultur erstreckte sich neben West- und Süddeutschland auch auf Frankreich, die Schweiz und Teile der Iberischen Halbinsel. Überall wo Kelten damals siedelten, ist sie anzutreffen. Ab 680 v.Chr. trieben vor allem die Stämme im jetzigen Frankreich durch das Rhonetal lebhaften Handel mit den Griechen, in deren Kolonie Massalia (Marseille). Dies hatte einen großen Einfluß auf viele Bereiche des keltischen Lebens bis hin zur Kunst. Aus dem wachsenden Handel bezogen die keltischen Aristokraten ihren Reichtum, was zu Bildung von Machtzentren in Form von reichen und gut befestigten Siedlungen (Oppida) führte
Eine spätere kulturelle Epoche der Kelten wird nach einem Ausgrabungsort am Neuenburger See in der Schweiz als La Tène.Kultur bezeichnet. Die hier entdeckten zahlreichen Werkzeuge, Waffen und Kunstgegenständen zeugen von einer deutlichen Weiterentwicklung gegenüber der Hallstatt-Kultur. Der ursprünglich starke griechische Einfluß ging in jener Zeit deutlich zurück und es entstand ein eigenständiger keltischer Stil. Bald nach 500 v.Chr. kam der Handel mit Massalia ganz zum Erliegen. Der Handel in Richtung Mittelmeer und Kleinasien ging nun über die Alpen hin zu den neuen griechischen Städten Spina und Adria nahe der heutigen italienischen Adriaküste, sowie über die neuen etruskischen Siedlungen der Kelten in der Po-Ebene.
Die Religion der Kelten wurde von einer Priesterkaste bestimmt, den Druiden. Sie gaben ihre Lehre nur mündlich an ihre Schüler weiter. Es existiert keine „Heilige Schrift“ der Kelten. Es gibt an schriftlichen Zeugnissen nur die klassischen Autoren der Antike. Caesar erstattet in seinem Werk „De bello gallico” nicht nur Bericht von seinem Vernichtungsfeldzug gegen die Kelten in Gallien. Er liefert damit auch eine detailreiche Schrift über die keltischen Kultur.
Die keltische Gesellschaft kannte demnach in Gallien zwei bestimmende Schichten. Neben den Druiden waren es die Ritter, reiche Kelten, die sich wegen ihres Vermögens die volle Schlachtausrüstung leisten konnten. Diesen Rittern schlossen sich die Menschen des gemeinen Volks als „Clienten“ an und folgten ihnen auf den Kriegszügen.
Die Druiden der frühen Keltenzeit sind vergleichbar mit Medizinmännern. Sie eigneten sich jedoch im Laufe der Jahrhunderte immer mehr an Wissen an und bildeten bald eine eigene Priesterkaste. Sie gilt als typisches Kennzeichen der keltischen Religion und Kultur. Caesar behauptete sogar, der Unterschied zwischen Kelten und Germanen zeige sich vor allem darin, dass die Kelten das Druidenamt kannten, während den Germanen eine solche Priesterschaft unbekannt sei. Der sizilianische Gelehrte Diodor, ein Zeitgenosse Caesars, verfaßte umfangreiche Berichte über die keltischen Priester, über die Bräuche und Sitten der Kelten. Ihm zufolge galten die Druiden als Philosophen, als Männer der Weisheit, aber auch als Gotteskundige. Sie wußten um die Geheimnisse der Gottheiten und verstanden deren Sprache. Damit stellten sie die Verbindung her zwischen den Menschen und den jenseitigen Mächten.
Laut Caesar, der die umfangreichsten Informationen zu diesem Thema beisteuerte, reichte druidische Macht sehr weit. Es gehörte zu ihren Aufgaben, über die religiösen Zeremonien zu wachen, die Opferfeiern auszurichten und die entsprechenden Vorschriften auszudeuten. Sie entschieden in allen staatlichen und privaten Streitfällen. Wenn ein Verbrechen begangen worden oder ein Mord geschehen war, wenn der Streit um Erbschaften oder um den Verlauf einer Grenze ging, fällten sie das Urteil, setzten Belohnungen und Strafen fest. Hielt sich ein Privatmann oder das Volk nicht an ihre Entscheidung, untersagten sie die Teilnahme an den Opfern. Diese Strafe galt als die schwerste, denn die, denen die Teilnahme untersagt war, galten als Frevler und Verbrecher. Die anderen gingen ihnen aus dem Weg und mieden den Umgang und das Gespräch mit ihnen, damit sie nicht durch ihre Berührung Schaden erlitten. So berichtet Caesar in Bellum Gallicum.
Die Druiden bildeten Schüler aus, denen sie die Grundlagen des Kosmos beibrachten und die Zusammenhänge zwischen den Bewegungen der Gestirne. Sie lehrten ihnen die Wirkungen von Pflanzen und die Heilung von Krankheiten. Druiden kannten die praktischen Hilfsmittel der Magie, so dass sie sich und anderen mit den passenden Zaubersprüchen zu helfen wussten.
Laut Caesar tagten die Druiden zu einer bestimmten Zeit des Jahres an einem geweihten Ort im Gebiet der Karnuten, den man für das Zentrum ganz Galliens hielt. In diesem heiligen Wald mutmaßlich in der Gegend von Orléans kamen von überall her auch alle die zusammen, die einen Streitfall auszutragen hatten, und unterwarfen sich den Urteilen der Druiden.
Den Druiden waren die Eichen heilig und die Misteln in den Kronen der Bäume. Diesen Schmarotzerpflanzen maßen sie stark heilende Kräfte bei. In heutiger Zeit weiß man aus Studien, dass sie tatsächlich über wirksame Eigenschaften verfügen: Mistelsaft kräftigt das Herz, senkt den Blutdruck und soll sogar bei der Tumorbekämpfung von Nutzen sein. Diese Tatsache wirft ein bezeichnendes Licht auf die Kenntnisse der druidischen Mediziner, die als Meister der Naturbeobachtung bekannt waren.
Keltische Götter wurden in der La Tène-Zeit oft mit untergeschlagenen Beinen in der sogenannten Buddha-Haltung dargestellt. Rund 400 einzelne Gottheiten haben die Kelten gekannt. Viele allerdings nur an bestimmten heiligen Orten, die von einzelnen Stämmen aufgesucht wurden. Einer davon war Ogmios, ein rätselhafter Gott der Unterwelt, dem auch die Kraft über die menschliche Sprache zugeschrieben wurde. Er verfügte wie der Griechengott Herakles über die heroischen Attribute des Löwenfells, des Jagdbogens und der Keule. Aber die Gallier stellten ihn sich nach dem Bericht eines römischen Geschichtsschreibers als uralten glatzköpfigen Mann mit faltiger und verbrannter Haut vor. In den Darstellungen ziehe er Menschen hinter sich her. Ihre Ohren seien mit Ketten aus Gold an der Zunge Ogmios befestigt. In diesem Bild sollte sich die Kraft des gesprochenen Wortes manifestieren.
Die Kelten kannten außerdem eine große Anzahl von Göttinnen. Krause: „Besonderer Beliebtheit erfreuten sich jene höheren Mächte, die man an bestimmten Orten als heimisch ansah. Dort repräsentierten sie Gebirge, Flüsse, und Quellen, so Anoba den Schwarzwald, Adruina Eifel und Ardennen sowie Sequana und Matrona die Seine und die Marne.“ Diese und die vielen hundert anderen Gottheiten standen im Mittelpunkt des keltischen Lebens. Man stellte es sich in allen Bereichen von jenen höheren Mächte bestimmt vor.
Bei den Kelten der britischen Inseln, also den Iren, sind vier Jahreszeitenfeste bekannt. Es sind dies: die „Jahresnacht” Samhain am 1. November mit welcher der Winter beginnt. Zum Ende des Winters, am 1. Februar, wird der „Jahresmorgen” Imbolc begangen. Der „Jahresmittag” Beltaine ist ein besonderer Höhepunkt im keltischen Jahr. Das Fest findet am 1. Mai statt. Es gehörte zu den „Feuerfesten“. Man entzündete große Holzstöße. Im Schein der Flammen wurde gefeiert. Auch die Herden wurden durch den Feuerschein getrieben, um sie rituell zu reinigen und gesund zu erhalten. An diesem Tag wurden die Häuser und Ställe mit frischem Birkengrün geschmückt. Der „Jahresabend” läutet den Herbstbeginn Lughnasa ein und findet am 1. August statt. Bei all den Festlichkeiten beginnen die Feiern jeweils mit dem Vorabend des Kalendertages.
Motiv auf einem in Gundestrup/ Dänemark gefundenen kultischen Kessel der Kelten.
Ummauerte Kultplätze der Kelten werden heute meist als „Viereckschanzen“ bezeichnet – weil man ursprünglich davon ausging, dass sie der Verteidigung dienten. Es gibt einige erhaltene in Bayern und Baden-Württemberg, zum Beispiel auf dem fränkischen „Walberla“ oder der Spalter Bärenburg, auch in Echterdingen und Nürtingen und auf dem Donnersberg in Rheinland-Pfalz. In manchen dieser Anlagen findet man bis zu vierzig Meter tiefe Schächte. Man vermutet, dass die Kelten damit “Verbindung zur Mutter Erde“ aufnehmen wollten. In diesen Schächten wurden schon viele Opfergaben gefunden.
Bäume galten den Kelten als heilig. Die Eiche wurde dabei am meisten verehrt. Auf Waldlichtungen fanden viele der keltischen Kulthandlungen statt. Die am weitesten im Osten siedelnden Kelten kannten auch die pinus sibirica, die russische Zeder, als heiligen Baum. Heilwirkung und mystische Bedeutung haben nach vielen alten Überlieferungen alle Teile der Zeder, von den Nadeln bis zur Rinde, vom Holz bis zu den Zapfen, von den Zedernüssen (Samen) bis zum Öl, das daraus gepreßt wird. Selbst das Zedernharz ist seit Urzeiten berühmt. Bei keltischen Druiden soll stets eine Schale mit Zedernharz für diverse Riten griffbereit gewesen sein. Dieses Gefäß nannte man „Lebensschale“. Später wurde dieses „Blut der Zedern“, das Zedernharz, durch Tier- und Menschenblut ersetzt. In der Religion des Zarathustra wurde das ewige Feuer durch wohlriechendes Zedernharz gespeist.
Die Kelten sind bekannt und weltberühmt für ihre Ornnamente. Besondere Bedeutung hatte die Spirale als Zeichen der ewigen Wiederkehr. Die Doppelspirale rollt sich auf der einen Seite ein und auf der anderen Seite aus. Sie stellt die Dynamik von Werden und Vergehen, von Tod und Wiedergeburt dar und ist auch ein Symbol für Unsterblichkeit.
Eine Kultur, die so weit über Europa und Teile Eurasiens verbreitet war, wie die keltische, hat auch in der Sprache der nachfolgenden europäischen Völker ihren Niederschlag gefunden und Spuren hinterlassen. So ist das deutsche „Amt“ beispielsweise keltischen Ursprungs. Es bezeichnet den „ambaktos“, den „Gefolgsmann“. Im Englischen ist daraus embassy und im Französischen ambassade geworten. Beide Wörter bezeichnen eine Botschaft als diplomatische Vertretung.
Das Wort Budget, das anstelle des deutschen „Haushaltsplans“ in der Verwaltungssprache Platz gefunden hat, wurde schon zur Zeit der Gallier auf „Geld“ bezogen – es bedeutete im Keltischen schlicht Geldsack.
Auch der „Karren“ ist keltischen Ursprungs – Kelten waren für ihre zwei- und vierrädrigen Wagen berühmt. So nimmt es nicht wunder, dass das englische car daraus hervorgegangen ist.
„Auch wenn die Keltenstämme nie ein Reich gründeten, gaben sie doch diese ursprüngliche Bezeichnung für „Herrschaft“ an die Germanen weiter, von wo aus sie ins Deutsche gelangte.
Und wer hätte gedacht, dass auch der „Slogan“ ein Wort keltischen Ursprungs ist – es kommt von „Schlagwort“ und bedeutete ursprünglich „Kriegsruf“.
Die meisten Berichte über die Kelten stammen aus den Federn antiker griechischer und römischer Schriftsteller und Geschichtsschreiber. Zum Beispiel aus dem bereits zitiertenWerk von Gajus Julius Caesar, dem römischen Kaiser, der Gallien erobert hat. In einigen Quellen werden die Frauen als groß, stark und den Männern an Kraft ebenbürtig geschildert. Aber rein rechtlich hatte der keltische Mann die Verfügungsgewalt über seine Familie – über Frau und Kinder. Caesar schreibt sogar, diese sei unter besonderen Umständen bis zur Entscheidung über Leben und Tod gegangen. – Es gibt allerdings auch Berichte über mächtige Fürstinnen, die über Reichtum und Einfluß verfügten. So zum Beispiel die von Waldalgesheim bei Bingen. Sie wurde in einem mächtigen Grabhügel beigesetzt, der eine Fülle kostbarer Beigaben enthielt. Diese Keltin vom Mittelrhein verfügte nach heutiger Kenntnis über weitreichende Beziehungen ins Mittelmeergebiet, in die Champagne und die Ardennen. Die Frauen waren den antiken Schreibern zufolge groß, von beeindruckender Schönheit und trugen ihre Haare zufolge oft hüftlang und offen.
.Skulpturen der Kelten zeigen auch Männer mit langen Haaren und breiten Schnauzbärten. Viele Männer waren blond oder rothaarig und nach den Berichten der Römer sehr groß. Manche – vor allem Gallier – haben die Haare in Kalkmilch getaucht und sich auf diese Weise Igelfrisuren gemacht. In Britannien waren blaue Bemalung und Tätowierungen üblich.
Kelten liebten Schmuck, Armringe, Fußringe, Ohrringe und Ketten. Der typisch keltische Schmuck waren die Torques. Das sind bronzene oder goldene Halsreifen, die meistens sehr schön gearbeitet waren.
Laut antiker Beschreibungen trugen keltische Krieger keine Panzer und Helme. Sie kämpften mit ungeschütztem Kopf und überwiegend entblößtem Körper. Als Schutz dienten ihnen lediglich Schilde. Für den Angriff benutzten sie Lanzen und Schwerter. Ihre langen Haare, wild blickende Augen und ihr ohrenbetäubendes Schlachtengebrüll irritierte und schockierte die Heere Italiens. Dieser keltische Furor und die todesverachtende Kampfwut der Männer aus dem Norden waren mehr als ein Jahrhundert lang der Schrecken Roms. Erst später trugen auch Kelten Kettenhemden und Helme.
„Der Umgang der Kelten mit ihren Toten stellt einen der rätselhaftesten Aspekte ihrer Kultur dar“, schreibt Krause. Je nach Zeit und Ort sei es üblich gewesen zu bestatten oder zu verbrennen.
Die Kelten glaubten an die Seelenwanderung. Von den Druiden wurde ihnen auch die Wiedergeburt versprochen. Demnach stellte der Tod nur eine kurze Übergangssituation dar. Der Tod galt als Mitte eines langen Lebens. Dazu schreibt Caesar: „Der Kernpunkt ihrer Lehre ist, dass die Seele nach dem Tod nicht untergehe, sondern von einem Körper in einen anderen wandere. Da so die Angst vor dem Tod bedeutungslos wird, spornt das ihrer Meinung nach die Tapferkeit besonders an.“
Selbst von der keltischen Musik, die seit fast 30 Jahren so überaus populär geworden ist, gibt es aus früher Zeit nur wenig Überlieferungen. Ein typisches Instrument war die sogenannte Karnyx, eine schmetternde Kriegstrompete. Sie bestand aus einer langen Metallröhre, die in einen Schalltrichter mündete, der einem Tierrachen nachgebildet war, zum Beispiel dem eines Ebers. Dieses lautstarke Instrument trug neben dem Schlachtengebrüll zusätzlich zum Erschrecken der Feinde der Kelten bei.
Außerdem wird von einer Leier berichtet, mit der die Kelten den Gesang der Barden begleiteten, wenn sie Lieder über die Helden der Vergangenheit vortrugen oder Spottverse auf die Zeitgenossen
Erst im Mittelalter kam bei den sogenannten Inselkelten in Irland und Britannien die Harfe in Mode. Vor allem die Iren entwickelten das Saitenspiel zu wahrer Meisterschaft. Motive aus der keltischen Musik haben sich in vielen Ländern musikalisches Terrain erobert..
Die Römer hatten mit der Zeit herausgefunden, wie sie die an Körpergröße, Wildheit und Reitkunst überlegenen Kelten besiegen konnten, nämlich mit der Disziplin ihrer Legionen und speziell entwickelten Speeren, die die Schilde der keltischen Mannen durchbohren konnten. So wurde im letzten Jahrhundert v. Chr. Norditalien schnell zurückerobert. Die dort lebenden Keltengebiete verleibte sich Rom als Provinz Gallia cisalpina ein und führte eine strenge Romanisierungspolitik durch..
Die Kelten wurden zu dieser Zeit nicht nur von den Römern, sondern auch von Norden her durch vordringende germanische Stämme der Kimbern und Teutonen bedroht. Die Hoch-Zeit ihrer Kultur neigte sich dem Ende zu.
Über den Endkampf der Kelten gegen die einmarschierenden Legionen Caesars in Gallien gibt es dramatische Berichte. Die letzte Schlacht fand in Alesia satt, einer Siedlung auf dem Mont Auxios nordwestlich des heutigen Dijon. Der Keltenkönig Vercingetorix sammelte aus dem Bergplateau 80.000 Krieger um sich. Ihm gegenüber stand der römische Feldherr mit 70.000 Mann. Viele verbündete Germanen kämpften in den Reihen der Römer, vor allem deren gefürchtete Reiterei. Es war ein Kampf auf Leben und Tod zwischen Römern und Kelten.
Julius Cäsar belagerte die Armee des Vercingetorix, die sich in Alesia eingeschlossen hatte. Cäsar ließ einen doppelten Befestigungsring um die Festung ziehen. Der innere Ring machte den hungernden Eingeschlossenen die Flucht unmöglich, der äußeren Ring hielt die anrückende gallische Hilfsarmee von rund einer Viertelmillion Soldaten von Alesia fern.
Zwischen beiden Ringen verschanzten sich die Römer und wehrten mehrere Durchbruchversuche erfolgreich ab. Außerdem ließ Cäsar die umliegenden Brunnen vergiften, so dass die gallischen Hilfstruppen nach wenigen Tagen in bedenklichen hygienischen Verhältnissen campierten. Hunger und Krankheiten machten dem keltischen Widerstand allmählich ein Ende. Vercingetorix ergab sich schließlich und wurde sechs Jahre später in einem Triumphzug durch die Straßen Roms gezerrt und anschließend erdrosselt.
Nach der Unterwerfung Galliens dauerte es gerade noch drei Generationen, bis die Römer alle keltischen Siedlungen bis hin zur Donau eingenommen hatten. Am längsten Widerstand leisten konnte noch das Königreich Noricum im heutigen Österreich. Es umfaßte etwa die Gebiete der Bundesländer Kärnten, Salzburg, Oberösterreich, die Steiermark sowie das südöstliche Oberbayern mit dem Chiemgau. Die Kelten von Noricum konnten sich zeitweise mit den Germanen verbünden und dadurch einige Jahrzehnte länger der römischen Herrschaft entgehen.
43 n.Chr. erreichten die Römer auch Britannien und eroberten es vor allem durch die Hilfe germanischer Hilfstruppen. Sie drangen bis nach Schottland vor. Unter der keltischen Königin und Druidin Boudicca leisteten die Keltenvölker erbitterten Widerstand. Im Jahre 60 n.Chr. konnten sie noch für kurze Zeit den Hafen von London zurückerobern. Aber schon ein Jahr später wurde ihr Heer bei Colchester (Camulodunum) vernichtend geschlagen. Dabei kamen 80 000 Kelten um.
„Gallien war seine enge Anlehnung an die antiken Hochkulturen zumindest militärisch zum Verhängnis geworden“, schreibt der Historiker Arnulf Krause. „Denn die sogenannten Barbaren nutzten deren Wissen und Erkenntnisse, um einen eigenen Weg zu gehen. Er führte zu einer zunehmenden Erschließung des Landes mit Wegen und Handelsrouten, welche die einzelnen Oppida (städtische Siedlungen) miteinander verbanden.“ Dies habe zur Folge gehabt, dass Gallien keine Wildnis gewesen sei, wie Germanien, sondern ein erschlossenes Land. „Roms Legionen nutzen seine Straßen, um es zu erobern, und sie besetzten seine Oppida, wo sich die Herrschaftszentren befanden.“ Krause resümiert: „Vercingetorix konnte sich nicht wie sechs Jahrzehnte später Cheruskerführer Arminius in die Wälder zurückziehen und den Römern auflauern. Die Galler unterlagen vor Alesia den Legionen in einer Belagerungsschlacht, während die Germanen in der Schlacht von Kalkries, der sogenannten Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre 9 n. Chr. , aus dem Hinterhalt angriffen und den Römern eine katastrophale Niederlage bereiteten. Den Galliern wurde dagegen ihre fortgeschrittene Zivilisation zum Verhängnis. Mit ihrer Eroberung endete die Geschichte der meisten freien Keltenstämme auf dem Kontinent.“
Mehr über das Ende der Kelten in Europa erfahren Sie im Artikel: Der Staffelberg - seine Steine raunen von Menosgada
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