„Italien wird möglicherweise eines Tages Einwanderungsstationen in Nordafrika errichten“EM-INTERVIEW

„Italien wird möglicherweise eines Tages Einwanderungsstationen in Nordafrika errichten“

„Italien wird möglicherweise eines Tages Einwanderungsstationen in Nordafrika errichten“

Die Welt wächst, Europa schrumpft. Seine einstige kulturelle und wirtschaftliche Dominanz hat Europa längst verloren. Eines Tages wird sich das Zentrum der Moderne möglicherweise in Südostasien befinden. Das Eurasische Magazin sprach mit Steffen Kröhnert über die Zukunft der europäischen Regionen. Er ist einer der Autoren einer neuen Untersuchung des Berlin-Instituts, die sich mit der europäischen Entwicklung befasst. Ab 2010 beginnt demnach die entscheidende Phase für den alten Kontinent. Dann könnte es sein, dass beispielsweise Italien gezielt Migranten aus Afrika anwerben muss, um nicht entvölkert zu werden.

Von Hans Wagner

Steffen Kröhnert  
Steffen Kröhnert  
  Zur Person: Steffen Kröhnert
  Steffen Kröhnert, Jahrgang 1969, Diplom-Sozialwissenschaftler, erlernte nach Abitur und Wehrdienst den Beruf eines Tischlers. Anschließend mehrjährige Berufstätigkeit und Meisterprüfung im Tischlerhandwerk.

Von 1997 bis 2002 studierte Kröhnert Sozialwissenschaften an der TU Dresden, der Freien Universität Berlin und an der Humboldt-Universität zu Berlin mit den Schwerpunkten Bevölkerungswissenschaft und Bildungssoziologie. Er diplomierte am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin.

Seit Ende 2002 arbeitet Steffen Kröhnert als Sozialwissenschaftler am Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Sein Hauptforschungsinteresse ist die regionale Bevölkerungsentwicklung in Deutschland und Europa sowie deren soziale und ökonomische Auswirkungen.

Neben seiner Tätigkeit am Berlin-Institut promoviert Steffen Kröhnert gegenwärtig bei Prof. Dr. Hans Bertram an der Humboldt-Universität zu Berlin.

E urasisches Magazin: Das Nicht-EU-Land Island ist in Ihrer Untersuchung über die demografische Zukunft Europas der Superstar. Die Insel belegt Rang 1 in der Gesamtbewertung, und Spitzenplätze in der demografischen Entwicklung und auch in der Wirtschaft. Nun müssen der IWF, Norwegen und Großbritannien den Not leidenden isländischen Banken mit vielen Milliarden helfen, um die drohende Staatspleite abzuwenden. Wie geht das zusammen?

Steffen Kröhnert: Zugegeben, die globale Finanzkrise haben auch wir nicht vorhergesehen. Was wir in der Studie „Die demografische Zukunft von Europa“ tun, ist ein Vergleich europäischer Regionen anhand von demografischen und sozioökonomischen Indikatoren. Und da ist Island tatsächlich Spitze. Binnen kurzem hat das kleine Land den Sprung von einer Fischerinsel zu einem der wohlhabendsten und modernsten Länder der Welt geschafft. Island hat eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen aller 285 untersuchten europäischen Regionen und mit 81,2 Jahren die dritthöchste Lebenserwartung der 30 untersuchten Länder. Etwa 85 Prozent aller Menschen zwischen 15 und 65 Jahren sind dort erwerbstätig – Spitze in Europa und ein Wert, der auch bei den 55- bis 65-Jährigen kaum geringer ist. In diesem Alter ist in Deutschland bereits die Hälfte der Menschen im Vorruhestand. Bei aller wirtschaftlicher Modernisierung erweist sich das Land auch demografisch als nachhaltig. Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau liegt knapp über zwei und wird in Europa nur von einer finnischen Region übertroffen. All diese Faktoren, von der Familienfreundlichkeit bis zum Bildungsstand bleiben dem Land erhalten – trotz Finanzkrise, die im Übrigen auch andere Länder gewaltig erfasst hat. Finanzmanagement kann man von den Isländern möglicherweise nicht lernen, aber bei vielen anderen Dingen können sich andere europäische Nationen eine Scheibe abschneiden.

„Technologischer Vorsprung bleibt eine sehr gute Unfallversicherung“

EM: Auch Oberbayern nimmt einen Spitzenplatz in Ihrer Untersuchung ein. Dort ist soeben der Finanzminister zurückgetreten, weil in der Bilanz seiner Landesbank ein Sechs-Milliarden-Loch klafft. Bleibt Bayern dennoch Spitze oder wird das Land nun zurückgeworfen?

Kröhnert: Oberbayern, die Region um die bayerische Landeshauptstadt München, punktet vor allem durch ihre enorme Wirtschaftskraft, einen hohen Anteil Hochqualifizierter und den europaweiten Rang vier bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Dadurch schafft es die Region, attraktiv für Zuwanderer aus anderen Teilen Deutschlands und der Welt zu bleiben. Bei den Patentanmeldungen bezogen auf die Einwohnerzahl liegt Oberbayern auf Rang zehn  in Europa. Auch wenn die langfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen der Bankenkrise zurzeit wohl niemand absehen kann: Technologischer Vorsprung bleibt eine sehr gute Unfallversicherung.

EM: Wie kommt es überhaupt, dass die Agrarregion Bayern und die entlegene Insel Island in Europa Spitzenplätze belegen können, während die Schwabenmetropole Stuttgart erst auf Rang 42 folgt hinter dem schwedischen Smaland, einer Ferienregion deren bekanntester Einwohner die literarische Figur der Pippi Langstrumpf ist?

Kröhnert: Ein Ziel der Studie ist es ja gerade, Stereotypen über europäische Regionen, die vielleicht vor zehn oder 20 Jahren noch richtig waren, sich aber längst überlebt haben, richtig zu stellen. Bayern ist eben längst keine Agrarregion mehr, sondern erzielt, was Oberbayern betrifft, ein Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt, das unter 285 europäischen Regionen nur zwölf übertreffen. Die Region Stuttgart bleibt bezüglich der Wirtschaftskraft dahinter zurück, die Erwerbsquote ist dort niedriger und die Arbeitslosigkeit höher – wenngleich auch die schwäbische Region noch immer sehr gut abschneidet. Und was Smaland betrifft, so kann es die Region zwar bei der Hochtechnolgie nicht mit süddeutschen Tüftlern aufnehmen, doch Demografie und Arbeitsmarkt sehen sehr gut aus. Die Frauenerwerbsquote liegt bei 74 Prozent und nur zwölf Prozent der Erwerbslosen blieben länger als ein Jahr ohne Arbeit. In Stuttgart „schaffen“ nur 66 Prozent aller Frauen, und fast die  Hälfte der Arbeitslosen war langzeitarbeitslos.

Was man von den erfolgreichen Regionen lernen kann

EM: Welche Bedeutung haben diese Vergleiche?

Kröhnert: Der Sinn des Indikatorenvergleichs und eines daraus ermittelten Rangplatzes ist es keineswegs, einer Region einen unveränderlichen Stempel aufzudrücken. Das Ranking soll dazu anregen zu vergleichen und nachzufragen: Welche Indikatoren sind denn für diese Region gut oder schlecht? Und warum sind sie es? Warum gibt es Regionen, in denen offenbar alle Menschen bis 65 im Job bleiben und andere, in denen nicht mal die Hälfte der über 55-Jährigen noch beschäftigt ist? Warum bekommen Isländerinnen im Durchschnitt mehr als zwei, die Spanierinnen in Asturien hingegen weniger als ein Kind? Erst der Vergleich ermöglicht es, Defizite der Politik sichtbar zu machen und von den Erfolgreichen zu lernen. 

EM: Je länger man sich in Ihre Untersuchung vertieft, umso häufiger fragt man sich, wem sie nutzt. Wer kann damit am ehesten etwas anfangen? Auswanderer oder Investoren, Urlauber oder Anleger? Oder ist das Werk zur Unterhaltung gedacht – es ist ja äußerst kurzweilig mit seinen vielen Karten, Grafiken und Tabellen?

Kröhnert: „Die demografische Zukunft von Europa“ wendet sich an alle, die sich für das Zusammenwachsen Europas interessieren. Das Schreiben von Sachbüchern über Europa wurde bisher weitgehend den Politikwissenschaftlern überlassen – mit dem Ergebnis, dass die meisten Bürger des Kontinents „europäische Integration“ mit Konferenzen und Verordnungen aus Brüssel assoziieren. Kurzum mit etwas, das bürokratisch, bürgerfern und unspannend ist. Wir wollen Europa und sein Zusammenwachsen begreifbar machen: Wo ziehen Menschen fort und wohin gehen sie? Wo entstehen neue Jobs? Was tut sich im lange abgeschotteten Osteuropa oder in den einst armen Staaten des südlichen oder westlichen Europas? Die Slowakei ist bezogen auf die Bevölkerungszahl mittlerweile der größte Automobilproduzent der Welt. Irland war bis 1993 praktisch 150 Jahre lang ein Auswanderungsland und ist binnen 15 Jahren zu einer der wohlhabendsten Nationen aufgestiegen. Und im einst armen Spanien entstanden ein Fünftel aller seit Einführung des Euro in der gesamten Europäischen Union neu geschaffenen Arbeitsplätze. Mittlerweile haben die Spanier Deutschland beim Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt beinahe eingeholt. Das Buch will Interesse für Europa wecken. Doch es will auch zeigen: Für (fast) jedes Problem des sozialen, demografischen und ökonomischen Wandels hat irgendeine Region eine gute Lösung gefunden. Die Vielfalt ist ein großes Plus von Europa, die europäischen Staaten können viel voneinander lernen.

„Technologisches Niveau, Bildungsstand oder demografische Indikatoren ändern sich nicht kurzfristig“

EM: Noch eine Frage nach der Anwendbarkeit: Warum ist das Werk nicht in digitalisierter Form herausgegeben worden, mit der Möglichkeit und auch der Absicht, es fortlaufend zu aktualisieren. Manches in den Erhebungen ist doch sicher nur Momentaufnahme, siehe Island. Aber zum Beispiel auch, dass das Kosovo fast nichts exportieren kann, außer Metallschrott, also kaputte Panzer und Geschütze. Die werden ja irgendwann mal zu Ende gehen. Ist so etwas angedacht wie digitale Fortschreibung oder wenigstens das Druckwerk Jahr für Jahr überarbeitet neu herauszubringen?

Kröhnert: Die Bewertung einer Vielzahl von demografischen und ökonomischen Indikatoren hat unseres Erachtens durchaus eine mittelfristige Aussagekraft und wird nicht durch jeden Auf- oder Abschwung am Arbeitsmarkt umgeworfen. Denn zyklische Entwicklungen der Wirtschaft treffen ja  in der Regel viele Länder gleichermaßen. Das technologische Niveau, der Bildungsstand oder demografische Indikatoren ändern sich aber nicht kurzfristig, sie bleiben wichtige Ressourcen einer Region. Doch natürlich geschieht in Europa sehr viel, und wir würden sehr gern in zwei oder drei Jahren eine neue Bestandsaufnahme machen. Das könnte sogar noch interessanter werden, denn dann kann man untersuchen, welche Regionen sich am besten entwickelt haben und wie ihnen das gelungen ist.

„Europa muss sich anstrengen, um gegenüber anderen Weltregionen nicht ins Hintertreffen zu geraten“

EM: Zu den Zukunftsfragen, die sich aus der Untersuchung ergeben: Werden die Wachstumsregionen in Asien und die USA künftig Europa in die Defensive drängen, wenn die demografischen Probleme der EU-Staaten nicht gelöst werden?  

Kröhnert: Heute kommen die meisten Nobelpreisträger aus Amerika, der südafrikanische Wein ist nicht mehr unbedingt schlechter als der französische und japanische Autos sind zuverlässiger und sparsamer als viele ihrer europäischen Konkurrenzprodukte. Seine einstige kulturelle und wirtschaftliche Dominanz hat Europa längst verloren. Demografisch junge Nationen mit einer wachsenden, gut ausgebildeten Erwerbsbevölkerung, die nach mehr Wohlstand strebt, entwickeln sich ökonomisch meist besonders dynamisch. Möglicherweise wird sich das Zentrum der Moderne eines Tages in Südostasien befinden. Vor diesem Hintergrund muss Europa sich anstrengen, gegenüber anderen Weltregionen nicht ins Hintertreffen zu geraten. Die demografischen Probleme, also Alterung und regionale Schrumpfung, können praktisch nicht „gelöst“, sondern nur gemildert werden durch kluge Familien- und Zuwanderungspolitik, durch eine bessere Einbeziehung von Älteren und von Frauen in den Arbeitsmarkt. Die größten Ressourcen liegen jedoch in der Bildungspolitik und in technologischer Innovation. Nur wenn die Europäer hier mehr investieren, wird es ihnen gelingen, ihr Wohlstandsniveau zu halten und zu verbessern.

„Spanien dürfte deutlich farbiger werden, denn es hat eine besonders niedrige Geburtenrate“

EM: Wird Europa mit seiner schrumpfenden Bevölkerungszahl künftig von den Ethnien her noch bunter als bisher? Wird es durch die junge afrikanische Bevölkerung, die mit Arbeitskräften oder auch Wohlstandsflüchtlingen nach Norden drängt, auch farbiger, also schwärzer?

Kröhnert: Viele Länder Europas sind ja ethnisch schon ziemlich bunt – in Deutschland hat bereits fast jeder fünfte Einwohner einen Migrationshintergrund, d.h. er ist selbst zugewandert oder ein Elternteil ist es. Auch Schweden, Großbritannien, Frankreich oder die Schweiz haben hohe Migrantenanteile und in praktisch allen Länder der Europäischen Union hat die Zahl der Migranten in den vergangenen Jahren zugenommen. Spanien, lange Zeit ein Auswanderungsland, verzeichnete im Jahr 2006, unter anderem durch die Legalisierung illegaler Zuwanderer, einen Wanderungssaldo von über 600.000, der höchste Wert eines europäischen Staates. Spanien dürfte deutlich farbiger werden, denn es hat eine besonders niedrige Geburtenrate, während die zahlreichen afrikanischen Zuwanderer, wie die türkischen Zuwanderer in Deutschland, noch eine höhere Kinderzahl haben. Dadurch wird der Migrantenanteil in der Kindergeneration größer sein als in der Generation der Eltern.

„Massenhafte Einwanderung von Armutsflüchtlingen zu begrenzen, bleibt eine enorme Herausforderung“

EM: Wann wird Europa auf der süditalienischen Insel Lampedusa nicht mehr Carabinieri zur Abwehr afrikanische Bootsflüchtlinge einsetzen, sondern eine Einwanderungsstation errichten mit regelmäßigem Fährverkehr ab Nordafrika?

Kröhnert: Europa braucht Zuwanderung und Italien mit seiner derzeitigen Kinderzahl je Frau von etwa 1,4, die jede Kindergeneration auf zwei Drittel der Elterngeneration schrumpfen lässt, braucht sie ganz besonders. Bis 2030 stehen die Prognosen in Italien für mehr als die Hälfte der Regionen auf Schwund. Doch Zuwanderung ist natürlich nicht nur eine Frage der Quantität, Migranten müssen auch in den Arbeitsmarkt der Zielländer integriert werden. Das ist gerade bei Zuwanderern aus Afrika, wo der durchschnittliche Bildungsstand gering ist, problematisch. In Spanien fanden gering qualifizierte Migranten während des Baubooms der vergangenen Jahre leicht einen Job, deshalb ließ man sie auch gern kommen. Doch nun ist die Blase geplatzt, und Migranten verlieren erfahrungsgemäß als erste ihre Arbeit. Jetzt erst wird sich zeigen, wie gut es um die Integration in Spanien tatsächlich bestellt ist. Italien wird möglicherweise eines Tages Einwanderungsstationen in Nordafrika errichten – vielleicht wird es vorher afrikanische Länder beim Ausbau ihrer Bildungssysteme unterstützen und ein Punktesystem einführen, nach dem Bewerber entsprechend ihres Bildungsstandes und ihrer Sprachkenntnisse einen gewissen Wert erreichen müssen, um einwandern zu können. Doch massenhafte Einwanderung von Armutsflüchtlingen zu begrenzen, bleibt eine enorme Herausforderung – die Bevölkerung Afrikas wächst jedes Jahr um 20 Millionen Menschen und für die Mehrheit kann sich die Hoffnung auf ein besseres Leben nur durch wirtschaftlichen Aufschwung im eigenen Land erfüllen.

Historisch neu: Von 2010 an wird die Erwerbsbevölkerung in Europa kontinuierlich schrumpfen

EM: Die Welt wächst – Europa stagniert, heißt es in Ihrem Vorwort. Sie haben drei Wenns genannt, unter denen sich herausstellen wird, ob der Untergang des Abendlandes damit verbunden ist – oder doch noch nicht. Eines dieser Wenns lautet: Wenn Europa stark altert, wenn die Zahl der Erwerbstätigen im Vergleich zu den Versorgungsempfängern schnell sinkt, die Produktivität zurückgeht und die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu den noch jungen und noch wachsenden Völkern auf anderen Erdteilen schwindet, dann fällt Europa im weltweiten Vergleich zurück.  In welchem Zeitraum wird sich das entscheiden?

Kröhnert: Bereits ab etwa 2010 wird in der Europäischen Union die Bevölkerung im Erwerbsalter, also zwischen 15 und 65 Jahren abnehmen. Dann gehen nach und nach die starken Geburtsjahrgänge der 1950er und 1960er Jahre in den Ruhestand, und da alle später geborenen Jahrgänge zahlenmäßig kleiner sind, wird die Erwerbsbevölkerung von nun an kontinuierlich schrumpfen. Das ist historisch neu, denn in der Vergangenheit stand Wirtschaftswachstum praktisch immer mit einem Mehr an Erwerbstätigen in Zusammenhang. Projektionen zufolge, in die bereits eine Zuwanderung von jährlich etwa einer Million Menschen einkalkuliert ist, wird es 2050 in den Ländern der Union etwa 60 Millionen weniger Menschen im Erwerbsalter geben, dafür 55 Millionen mehr im Rentenalter. Bis etwa 2020 kann eine Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen oder Älteren den Rückgang der Erwerbsbevölkerung noch ausgleichen. Danach kann allein technologischer Forschritt dafür sorgen, dass Wirtschaftskraft und Wohlstand der europäischen Staaten nicht schrumpfen. Wir haben also etwa zehn Jahre Zeit, unsere Wirtschafts- und Sozial- und Bildungssysteme darauf einzustellen.

EM: Werden die heute Zwanzigjährigen das noch erleben?

Kröhnert: Dank einer Lebenserwartung, die in den vergangenen 100 Jahren in Deutschland durchschnittlich jedes Jahr um vier Monate gestiegen ist und gegenwärtig bei 82 Jahren für Frauen und bei 77 Jahren für Männer liegt, dürften das sogar die heute 60-Jährigen noch erleben.

EM: Herr Kröhnert, haben Sie herzlichen Dank für dieses Gespräch.

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Lesen Sie dazu auch: Die demografische Zukunft von Europa - Wie sich die Regionen verändern. 

Europa Interview Wirtschaft

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